Letzte Woche habe ich auf Grund der sommerlichen Temperaturen gefragt:
„Haben wir ein Trinkwasserproblem?“
Daraufhin kam häufig die Reaktion: „Ich habe gehört, dass zu viel Wasser sparen den Leitungen und Abwasserkanälen nicht gut tut.“
Was es damit auf sich hat und eine Menge Wasserspartipps gibt es im heutigen Blog!
Jeder Deutsche verbraucht täglich etwa 130 Liter reines Trinkwasser. Hier entfallen ca. 38 Liter auf die Toilettennutzung und knapp 50 Liter auf die Körperpflege. Ein sehr geringer Anteil wird getrunken oder zum Kochen verwendet.
Der Durchschnittsverbrauch sinkt seit Jahren nahezu kontinuierlich. 1990 waren es noch knapp 150 Liter pro Einwohner und Tag in Deutschland.
Soweit der positive Teil der Entwicklung!
Der Negative und somit das Problem ist, dass das öffentliche Trinkwasser- und Abwassernetz auf Durchschnitts- und Spitzenverbräuche von vor X Jahren dimensioniert wurde. Die Trinkwasserqualität leidet, wenn dies nicht ständig in Bewegung ist. Geringere Wassermengen in den „großen“ Abwasserkanälen lassen diese häufiger verstopfen und müssen dann von speziellen Kanalreinigungsfirmen mit einem enormen Wasserverbrauch frei gespült werden. Im Endeffekt also kein Wasser gespart.
Das öffentliche Leitungsnetz muss und wird kontinuierlich saniert. Und somit an die gesunkenen Wasserverbräuche und Abwasseraufkommen angepasst.
Wie spare ich denn jetzt Wasser richtig?
Hierbei gibt es zwei Kategorien: Zum einen der Einsatz von wassersparenden Techniken. Und zum Anderem das Nutzungsverhalten.
Wasserspartechnik:
- Der Einbau von Waschtischarmaturen mit Durchflussbegrenzern. Hier sind bis zu 6 Liter die Minute an Einsparpotenzial möglich.
- Es gibt Hebelmischer mit einem kleinen Widerstand beim halben Öffnungsweg der Armatur. Dadurch wird die Armatur oft nur mit 50% Wasserverbrauch bedient. Bei Bedarf kann diese trotzdem komplett geöffnet werden.
- Hand- sowie Kopfbrausen können mittels Durchflussbegrenzer im Verbrauch gedrosselt werden.
- Spezielle Hand- und Kopfbrausen mischen dem Wasser durch ein Ventil Luft bei. Das drosselt den Wasserverbrauch. Der positive Nebeneffekt: Die Brause wird zu Regenbrause mit einem weichen, tropfenförmigen Strahlbild. Wasser sparen und zeitgleich den Komfort steigern.
- Thermostate statt Hebel- oder Zweigriff-Mischer. Das langwierige und umständliche Mischen zur gewünschten Temperatur entfällt. Die Wunschtemperatur ist auf das Grad genau einstellbar.
- Toilettenspülungen auf eine Zwei-Mengen-Betätigung umstellen. Die große Taste bietet einen 6-Literdurchfluss. Die Kleine Taste hingegen nur 3 Liter für den „kleinen Bedarf“. Die weitläufig bekannte Spül-Stop-Taste wird oftmals nicht genutzt.
- Spülkästen auf Dichtheit überprüfen. Eine undichte Spülkastendichtung kann schnell mal einen täglichen Wasserverlust von 20 Liter verursachen.
- Tropfende Wasserhähne rasch reparieren oder gegebenenfalls austauschen lassen. Steter Tropfen erhöht den Wasserverbrauch.
Nutzungsverhalten:
- Wasser abdrehen: Beim Rasieren oder Zähneputzen nicht ständig die Armatur geöffnet lassen. Beim Händewaschen oder Duschen während des Einseifens gilt das gleiche.
- Duschen statt Baden. Ein Vollbad benötigt im Durchschnitt knapp 150 Liter. Wo hingegen eine 5-Minuten-Wohlfühldusche „nur“ etwa 100 Liter benötigt.
- Spül- und Waschmaschinen immer voll beladen.
- Obst und Gemüse in einer Schüssel statt unter laufendem Wasser waschen.
Deshalb ist wichtig:
Mit Augenmaß Wasser sparen und dennoch die Trinkwasserqualität sowie die Abwasserleitungsdurchspülung im Auge behalten.
Wir würden uns über viele Kommentare, Likes oder auch das Teilen sehr freuen.
Bis bald
Euer Benjamin Schaible
SFS Schaible GmbH